Mein Kühlschrank Läuft Aus – Was Tun?

Es gibt kaum ein anderes fest installiertes Gerät, welches derart häufig frequentiert wird wie der Kühlschrank. Er ist nicht nur das zentrale Haushaltsgerät in der Küche, sondern der gesamten Wohnung.

Ein Haushalt ohne die Möglichkeit, Getränke und Nahrungsmittel frisch zu halten, ist kaum vorstellbar. Berücksichtigt man zudem noch, dass er täglich 24 Stunden für uns im Einsatz ist, dann kann es schon mal zu Funktionsproblemen kommen. Eines davon ist der Verlust bzw. der Austritt von Wasser.

Im Extremfall läuft der Kühlschrank aus und es bilden sich Pfützen an der Schrankfront und auf dem Boden. Welche Störungen für den Wasserverlust ursächlich sind und was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Verstopfte Ablauföffnung

Im Innenraum des Kühlschranks befindet sich auf dem unteren Drittel der Rückwand eine Ablauföffnung in Form eines kleinen Lochs. Es ist kaum erkennbar, aber enorm wichtig. Es bildet den tiefsten Punkt einer Ablaufrinne, die Schmelz- und Kondenswasser aus dem Inneren des Kühlschranks ableitet.

Im Laufe der Zeit kann dieser kleine Abfluss verstopfen und das Fass zum Überlaufen bringen. Das Wasser läuft dann an der Rückwand entlang, unter die Gemüseschalen und schließlich talwärts auf den Küchenboden.

Damit dies nicht passiert ist in erster Linie eine regelmäßige Reinigung des Kühlschranks empfehlenswert. Hierzu reicht normales Wasser mit Spülmittel oder Essig. Zum Abschluss kann ein antibakterielles Mittel zukünftiger Keim- und Bakterienbildung vorbeugen.

Für den Fall, dass die Ablauföffnung verstopft ist, kann ein kleiner Draht z.B. aus einer Büroklammer nützlich sein. Vorheriges Einweichen mit warmem Wasser, erleichtert das Entfernen der Ablagerungen.

Thermostat defekt

Der Thermostat eines Kühlschranks soll das Kälteniveau konstant halten. Wird die eingestellte Temperatur erreicht, beendet der Kühlschrank den Kühlprozess. Sobald die Temperatur wieder steigt (z.B. Kälteverlust durch Öffnen der Tür) beginnt der Kühlschrank erneut mit der Arbeit.

Ein defekter Thermostat liefert falsche Informationen an das Kühlaggregat. Der Kühlschrank schaltet sich nicht mehr aus. Er läuft auf Hochtouren und gerät in eine Art Dauerstress. Die Konsequenz ist nicht nur ein enormer Energieverbrauch, sondern auch eine Vereisung der Rückwand bzw. der Ablaufrinne.

Neu entstehendes Wasser läuft am Abfluss vorbei nach außen. Spätestens beim Abtauen rinnt das Schmelzwasser aus der Ablaufrinne und dem Kondensat-Behälter in großen Mengen in den unteren Kühlschrankbereich.

Das Phänomen der extremen Wasserbildung kann jedoch auch durch einen falsch eingestellten Thermostat entstehen. Wird die Temperatur zu niedrig gewählt, bildet sich vermehrt Kondenswasser, welches an der Rückwand teilweise gefriert.

Überprüfen Sie also zunächst den Thermostat, indem Sie ein Thermometer in den Kühlschrank legen. Als Referenzwerte gelten Temperaturen zwischen 2 und 6° Celsius.

Stellen Sie den Thermostat korrekt ein. Wird die von Ihnen gewünschte Temperatur erreicht, können Sie das Ablaufloch, die Abflussrinne sowie den gesamten Kühlschrank reinigen.

Stellt sich erneut eine Vereisung durch übermäßige Kondenswasserbildung ein, muss der Thermostat für den Kühlschrank ersetzt werden.

Zerbrochener Auffangbehälter des Kompressors

Wasser kann nicht nur von vorne auslaufen. Auch auf der Rückseite kann Wasser austreten. Ist dies der Fall, ist evtl. der Auffangbehälter des Kompressors Schuld.

Der Kompressor hat die Aufgabe das Volumen des gasförmigen Kühlmittels zu verdichten und dabei gleichzeitig zu erwärmen. Später wird dessen Wärme durch die Kühlschlangen auf der Rückseite des Kühlschranks an die Umgebung abgegeben.

Weist der Kondensat-Behälter Risse auf oder ist evtl. zerbrochen bzw. falsch montiert, kommt es zur Leckage und das Wasser ergießt sich auf den Boden. Ein defekter Kondensat-Behälter muss zwingend ausgetauscht werden.

Das Rückschlagventil ist verstopft

Auf der Rückseite des Kühlschranks befindet sich zwischen dem Gehäuse und dem Kompressor (Verdichter) ein Gummiventil. Mit der Zeit kann dieses Ventil durch Schmutzablagerungen oder ähnlichem verstopfen. Die Verstopfung hat den unschönen Effekt, dass Wasser überläuft und schließlich im Kühlschrank landet.

Versuchen Sie zunächst das Ventil zu reinigen. Sollte sich keine Verbesserung einstellen, ist das Ventil defekt bzw. beschädigt und muss durch ein neues ersetzt werden.

Beschädigte Türdichtung

Eine funktionierende Dichtung an der Kühlschranktür riegelt das Gerät hermetisch ab. Es kann keine Kälte nach außen und keine Wärme nach innen dringen. Im Laufe der Zeit werden die Türdichtungen des Kühlschranks schmutzig, spröde und brüchig.

Nur durch regelmäßige Reinigung und Pflege kann dieser Prozess verhindert werden. Für den Fall, dass die Dichtungen bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden, entsteht vermehrt Kondenswasser. Dieses kann durch die Inflexibilität der Gummidichtungen aus dem Gerät herauslaufen.

Ggf. müssen die Türdichtungen des Kühlschranks ausgewechselt werden. Defekte Dichtungen verursachen zudem einen erhöhten Stromverbrauch.

Türscharniere verschlissen

Praktischerweise sind Kühlschranktüren mit Einstellschalen und Ablagefächer ausgerüstet. Werden die Fächer ständig mit hohem Gewicht belastet (z.B. 1,5 l Getränkeflaschen und volle Marmeladengläser etc.) müssen die Scharniere im wahrsten Sinne des Wortes Schwerstarbeit verrichten. 

Das ständige Öffnen und Schließen sorgt für einen erhöhten Verschleiß der Bänder. Schwarzer öliger Schmutz rund um die Metallscharniere sind Zeichen für feinsten Metallabrieb. Die Kühlschranktür verliert ihren korrekten Sitz und sackt mit der Zeit immer weiter nach unten.

Ist die Türe verrutscht, kann der Innenraum nicht mehr optimal abgedichtet werden. Die Dichtungen können sich nicht mehr an alle vier Seiten anschmiegen und es kann Kondenswasser austreten.

Kontrollieren Sie die Türe des Kühlschranks. Ggf. müssen die Scharniere neu justiert und die Türe ausgerichtet werden. Gelingt das nicht, sollten Sie zeitnah die Scharniere für den Kühlschrank gegen neue austauschen.