Die Waschmaschine zählt zu den am häufigsten benutzten Haushaltsgeräten und ist einem großen Verschleiß ausgesetzt. Zu- und Ableitungen verkalken schnell, vor allem bei der Verwendung von hartem Wasser. Die Auswirkungen reichen von einer verkürzten Lebensdauer der Maschine über Kalkflecken an der Wäsche bis zur Verstopfung durch Kalk an den Wasserleitungen, was u.a. zum Verhindern des Abpumpens der Maschine führen kann. Ablagerungen an den Heizstäben können zu einer verminderten Leistung und einem höheren Energieverbrauch führen.

Moderne Küchengeräte – praktische Helfer im Alltag
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Im schlimmsten Fall werden die Heizstäbe so stark angegriffen, dass sie ihre Funktion nicht mehr hundertprozentig erfüllen können. Eine verkalkte Waschmaschine kann zum Hygieneproblem werden: Sie heizt das Waschwasser nicht mehr so stark auf wie sie eigentlich sollte. Dadurch können sich Keime ansiedeln und nicht nur Allergikern das Leben schwermachen.

Mit Hausmittel oder Entkalker entkalken?

Kalk ist stark basisch und reagiert empfindlich auf alle Säuren. Grundsätzlich wirken deshalb alle Säuren gegen den Kalk, allerdings sind nicht alle gleichermaßen für die Waschmaschine geeignet. Starke Säuren, zum Beispiel Essigessenz, greifen Schläuche und Metall der Waschmaschine an, sodass ein größerer Schaden am Gerät entstehen kann, wenn sie unverdünnt angewendet werden. Hausmittel wie Zitronensäure eignen sich dagegen besser, weil sie ausreichend stark sind, um den Kalk zu beseitigen, aber mild genug, um die Maschine nicht anzugreifen. Wer auf Nummer sichergehen will, sollte anstatt Hausmittel Entkalker verwenden. Diese sind speziell auf Haushaltsgeräte abgestimmt und enthalten verschiedene Säuren, unter anderem Zitronensäure, die den Kalk wirksam bekämpfen. Wasserenthärter sind keine Entkalker: Sie verhindern bzw. verringern Kalkablagerungen, können bestehenden Kalk aber nicht lösen.

Waschmaschine mit Hausmittel entkalken

  • Zitronensäure: Sieben bis acht Löffel Zitronensäuregranulat werden in die Trommel der Waschmaschine gegeben. Anschließend sollte ein Waschgang ohne Wäsche bei 90°C erfolgen.
  • Essigessenz: Essigessenz ist mit Vorsicht zu genießen, weil sie extrem stark ist. In geringer Dosierung, etwa 200 ml, eignet sie sich aber auch zum Entkalken der Waschmaschine, falls kein anderer Entkalker zur Hand ist. Die Essenz wird zusammen mit 300 ml Wasser in die Trommel der Waschmaschine gegeben, anschließend bei 90°C einmal durchlaufen lassen.
  • Essig: Gewöhnlicher Essig ist milder als Essigessenz und kann dennoch seine Wirkung optimal entfalten. Dazu werden 500 ml Essig mit 5 Liter Wasser verdünnt und direkt in die Wäschetrommel gegeben. Bei 60°C ohne Wäsche laufen lassen, ideal bei leichten Verkalkungen.
  • Cola: Sogar Cola kann als Entkalker eingesetzt werden, weil die darin enthaltene Phosphorsäure aggressiv gegen Kalk wirkt. Ein halber Liter Cola wird direkt in die Wäschetrommel gegeben, anschließend bei mindestens 60°C ohne Wäsche spülen lassen. Was dieses Getränk wohl unserem Körper antut?
  • Sprudel: Eine sehr milde Variante, die aber nur bei sehr leichten Verkalkungen Wirkung zeigt, ist die Verwendung von Sprudel. Die darin enthaltene Kohlensäure löst den Kalk rasch auf. Eine Flasche (etwa 0,75 Liter) direkt in die Wäschetrommel geben und bei 60°C ohne Wäsche laufen lassen.

Vor- und Nachteile der jeweiligen Hausmittel

Starke Säuren dürfen nur direkt in die Trommel gegeben werden. Essigessenz und Zitronensäure können jedoch mit Wasser verdünnt und dann ins Spülfach der Maschine geschüttet werden. Während Zitronensäure einen angenehm-fruchtigen Duft verbreitet, stinken Essig und Essigessenz penetrant, weshalb die Wohnung gut gelüftet werden muss. Cola kann Verfärbungen hervorrufen, deshalb niemals in eine beladene Waschmaschine geben. Sprudel richtet keinen Schaden an und kann immer wieder in die Waschmaschine geschüttet werden, allerdings ist der Effekt deutlich geringer als bei Essigessenz und Zitronensäure.

Waschmaschine mit Entkalker entkalken

In geringem Maße ist in jedem Waschmittel Entkalker enthalten, allerdings reicht dieser bei sehr hartem Wasser nicht mehr aus. Im Handel gibt es deshalb spezielle Entkalker, die aus einer Kombination von Säuren bestehen. Häufig kommen Wein-, Zitronen- und Apfelsäure zum Einsatz. Der Entkalker kann aus Tabletten bestehen oder flüssig sein und wird in der Regel ins Spülfach der Maschine gegeben, bei einigen Herstellern auch direkt in die Trommel. Der Entkalker sollte nicht zusammen mit Wäsche angewendet werden. Er wirkt am besten, wenn die Waschmaschine bei Kochwäsche (90/95°C) laufen gelassen wird.

Entkalker sind gegenüber Hausmitteln sehr sicher, weil sie ideal auf die Waschmaschine abgestimmt sind und bei sachgemäßem Gebrauch keine Schäden hinterlassen. Der Geruch ist zumeist angenehm oder nicht vorhanden, während Hausmittel unangenehm riechen können. Insgesamt ist die Anwendung von Entkalkern empfehlenswerter als Hausmittel, allerdings sind sie auch teurer.

Wie oft soll ich die Maschine entkalken?

Die Häufigkeit hängt vom Härtegrad des Wassers ab. In den meisten Gebieten reicht eine halbjährliche Entkalkung aus, wenn der Härtegrad des Wassers allerdings über vier liegt, sollte die Entkalkung monatlich erfolgen. Außerdem ist es dann sinnvoll, bei jeder Wäsche Wasserenthärter in die Maschine zu geben.

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